BERICHTE  

 


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25.10.2013

Carfahrten

Ich kann keine klar chronologische Aneinanderreihung der Anekdoten garantieren, auch garantiere ich nicht für den Wahrheitsgehalt der Geschichten. Viele sind lediglich mündlich überliefert und die Herkunft kann nicht mehr festgestellt werden. (*sämtliche Namen wurde geändert und sind der Redaktion aber bekannt)

Wer kann sich noch an Radio-Ivo erinnern? Ein auch nach Zweiundsiebzigstundenweekends noch mit voller Plapperenergie geladener Zeitgenosse, der den ganzen Car jeweils mit demselben Thema rund vier Stunden unterhalten konnte. Einmalig.

Mühsam sind die Car-Türen. Diese öffnen sich z.T. dermassen langsam, da man (auch wenn man bereits vor dieser zum Rauswurf bereit steht) einfach zu sehr 80 Franken übrig hat, um für die Innenreinigung des Car’s aufzukommen.

Wisst ihr noch woher der „Leere-Flaschen-Test“ kommt? Nicht? Auf einer der legen…moment….……därsten Heimfahrten, welche wir jemals hatten, haben sich zwei Car-Sitze ganz gierig mit Bier vollgesogen und mussten danach leider als arbeitsunfähig eingestuft und ausgetauscht werden. Der Ersatz dafür wurde dem Bierbudget abgezogen.

Auf derselben Heimreise waren die einzigen die überhaupt Sitze brauchten, das Bier und zwei Tostelfäger, die sich wohl fragten, wo sie da wohl gelandet seien. (Ein paar Jahre später haben sie dann gemerkt, dass wir wirklich nicht ganz bei Trost sind, als wir unsere eigene Bar an ihren Ball mitnahmen).

Ein Zeichen, dass man nach einem langen und intensiven Fasnachtsweekend nicht mehr unter die Leute sollte, ist, dass nicht einmalmehr das beste Deo nützt und die Car-Scheiben innen beschlagen, wenn man daran vorbei geht.

Es gewissen Chauffeuren wohl lieber ist, man uriniert in den Car, als dass sie vielleicht für die lieben Damen einmal fünf Minuten anhalte würden um eine Pinkelpause einzulegen.

Als vor einer Hamburgertaufe die vollständig ausgedruckten Menschenrechte, provokativ und plakativ zerrissen wurden, konnte das Einschreiten der UNHCR nur knapp abgewendet werden. Wenn wir uns aber so zurückerinnern, hätte es tatsächlich Hamburgertaufen gegeben, wo ein solcher Einsatz eher gerechtfertigt gewesen wäre.

Man glaubt es kaum, doch sogar eine Geburt durften wir während einer Carfahrt bereits miterleben. Das Baby sah aus wie David Hasselhoff und es war – obwohl ich mich ungern daran zurückerinnern möchte – eine schmerzhafte und äusserst feuchte Angelegenheit. Allerdings haben es alle überlebt, obwohl Böbi seine Zweifel daran hatte.

Weiss eigentlich jemand, warum Car-Chauffeure (allen voran der Primel), immer einen sauglatten, meist nicht jugendfreien Witz auf lager haben?

Thema Schnupf: Wenn man zusammenrechnet, wieviel Schnupf von rondos während all den Carfahrten bereits vertilgt wurde, könnte man einen mittleren Dreiundfünfzigplätzer wahrscheinlich relativ gut vollkriegen.

Wieso der liebe Philipp eine Puppe am Start hatte, weiss heute wohl niemand mehr genau, allerdings sehe ich’s noch genau vor mir, wie der Car-Chauffeure mit dem Car ganz langsam und mit viel Gefühl über Phils geliebtes Spielzeug rollte, während wir auf den Zug zum verladen auf dem Heimweg von Brig warteten.

Eine wunderbare „mehr oder weniger“-Cargeschichte fällt mir jetzt gerade ein. Kennt ihr das, wenn der Chauffeure jeweils fragt „und, hät jedä siis gspändli?“…… Natürlich hat jeder sein Gspändli wieder pfff – ausser damals, als Schmidi aus der Autobahnraststättentoilette kam, nur mit der Gwändlihose und dem dreckigen und stinkenden Shirt, ohne Portemonnaie und ohne Natel und den Car voll rondos nur noch von hinten sah.



Selbstverständlich dürfen lustige Spiele nicht fehlen. Stagediving, Menschlicher Tausenfüssler, Sitzpolonaise, Leiterlispiel, Ratespiele, Trinkspiele usw.

Es kann ja durchaus mal vorkommen, dass es einem beim Carfahren schlecht wird (schlechte Strassen, kurvige Streckenführung, etwas Falsches gegessen….usw.). Es wurden ja bereits viele verschieden Dinge als Behältnis für das Resultat des flauen Gefühls missbraucht: Chipstüten, Plastikhüte, Einkaufstüten, Militärhelme usw.. Aber das absolut kreativste finde ich nach wie vor den an der Öffnung zu geknöpften Jackenärmel. Sensationell. Und diese Kostüme haben wir verkauft!

Eine weitere Anekdote dreht sich um die Wette zwischen Manu und Chroni: Eine ganze Fasnachtssaison Carfahren ohne je ein einziges Mal zu sitzen. Nicht zuletzt mit Hilfe von aus Gurten gebastelten Tragkonstruktionen konnte mindestens eine Person die Wette schlussendlich gewinnen.

Für die musikalische Unterhaltung während unseren Carreisen wurde stets mit Bedacht und grosser Sorgfalt gesorgt. In einer Saison gelang es jedoch jemandem, ein ganzes Sammelalbum mit Captain Cook und den swingenden Saxophonen einzuschleusen. Nach den ersten drei Stunden, machte sich langsam leiser Wiederstand bemerkbar.

Die Verpflegung ist jeweils ebenfalls sehr wichtig bei solchen Reisen. Meist besteht diese aus Bier. Es kann sein, dass dazwischen mal noch etwas ungesunder Fastfood oder irgendwelche Tankstellensandwiches geraten. Einmal hatten wir sogar Fleisch- und Käseplatten. Die Verpflegung in flüssiger Form kann sogar ganz spezielle Formen annehmen: Z.B. die Form eines Stiefels…aus Glas….gefüllt mit Jacky Cola…mmmhhh

Und so gibt es mit aboluter Bestimmtheit noch jede Menge, die ich vergessen habe und aber auch jede Menge was da noch kommen wird!

Ich freue mich


25.10.13dk



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